Trotz 0:2-Rückstand: Geserick-Doppelpack lässt PSV ganz spät jubeln!

Für den Pelsiner SV gab es im Heimspiel gegen den SV Züsedom am vergangenen Wochenende die erste Punkteteilung der laufenden Kreisliga-Saison. Obwohl man zwischenzeitlich sogar mit 0:2 zurück lag, gab sich das Team um Kapitän Hendrik Netz nie geschlagen, bewies Moral und belohnte sich in einer Schlussphase mit saftiger Nachspielzeit von insgesamt 14 Minuten in allerletzter Sekunde mit dem verdienten Ausgleich.

Trainer Marcel Christen musste im Gegensatz zum Heimsieg gegen die SG Jatznick/Heinrichswalde (5:3) ordentlich rotieren. Neben Stammtorhüter Marvin Lüdemann musste auch Co-Trainer Ricardo Frost verletzungsbedingt passen, wodurch es zum Debüt des frisch volljährig gewordenen Chris Steffenhagen im Pelsiner Kasten kam. Außerdem fiel mit Kevin Müller und Dennis Reinke die Innenverteidigung der letzten Wochen aus, dafür kehrten Nico Wolframm und Sebastian Teske aus Verletzungspausen zurück. Und der PSV machte weiter, wie bisher, indem man früh presste und den Weg in der Offensive suchte. So gab es auch nach wenigen Minuten die erste gute Torchance, nachdem Michel Geserick halbrechts in den Strafraum zog, zur Grundlinie marschierte und in den Rückraum spielte. Der eigerückte Bassam Fousseni konnte die Möglichkeiten allerdings nicht verwerten und schlug über den Ball. Anschließend übernahmen die Pelsiner die Spielkontrolle, während die Gäste aus Züsedom körperbetont die Zweikämpfe suchten und über schnelles Umschaltspiel zum Angriff kommen wollten. Strittige Szene dann in der 12. Minute: Eine Freistoßflanke des SV Züsedom wurde unkontrolliert nach außen abgewehrt, den Ball ging ein zuvor klar im Abseits gestandener Gegner zur Grundlinie hinterher, um eine Ecke rauszuholen - ein fälliger Abseitspfiff erfolgte jedoch nicht! Ron Uteß stieg dann etwas ungestüm von hinten in den Zweikampf und der Schiedsrichter entschied auf einen weiteren Freistoß für Züsedom. Eine neue Spielsituation dürfte aufgrund der unkontrollierten Kopfballabwehr nicht vorgelegen haben. Den Züsedomer Freistoß erreichte anschließend Kapitän Kuschel, der relativ ungestört zum 0:1 treffen konnte. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, welches geprägt von vielen härteren Zweikämpfen war und so ein echter Spielfluss selten entstehen konnte. Gerade auf Seiten der Gäste schlug das ein oder andere Einsteigen klar über die Grenze, was auch mit Verwarnungen geahndet wurde. In der 35. Minute war dann für Züsedoms Frei Feierabend, der zurecht die Gelb-Rote Karte nach einem Foul an Uteß sah. Fortan in Überzahl spielend kam der PSV bis zur Pause noch zu der ein oder anderen guten Gelegenheit, die jedoch ungenutzt blieben.

Im zweiten Durchgang setzten die Gäste aus Züsedom auf eine kompakte Defensive, verwaltete lediglich den knappen Vorsprung lauerte auf Konter. Der PSV hatte folglich deutlich mehr Ballbesitz und drängte auf den Ausgleich. Vorerst blieben klare Torabschlüsse jedoch aus. Gleichzeitig konnte man aber auch die gegnerischen Kontersituationen bereits im Keim ersticken. Die Spielzeit schritt voran, während Züsedom in Unterzahl tapfer und viel Einsatz verteidigte. Die Pelsiner ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und zeigten beim Herausspielen der eigenen Angriffe viel Geduld. Dann passierte jedoch, was in Überzahl nicht passieren sollte: Bei einem Konter brach der schnelle Angreifer Fielitz über außen durch. Im Strafraum konnten Teske und Uteß den Weg zum Tor versperren, der Abschluss prallte jedoch von Uteß‘ Bein erneut vor die Füße von Fielitz, der anschließend clever ins lange Eck abschloss und damit Steffenhagen im Tor verladen konnte (72.). Das 0:2 leitete in der Folge eine fast schon chaotische Schlussphase ein. Der PSV ließ von der bisherigen Marschroute nicht ab und wollte den schnellen Anschlusstreffer. Als der eingewechselte Wolff im Sechzehner zum Abschluss kam, grätschte ein Züsedomer Verteidiger dazwischen, machte sich mit Hilfe seines Arms immer länger, woran der Ball entlang rollte, einen Handelfmeter gab der Unparteiische allerdings nicht. Im direkten Gegenzug nutzte erneut Fielitz die Gelegenheit zum Kontern und setzte seinen Schuss an den Pfosten. Die Gäste ließen sich anschließen bei allen Unterbrechungen auffällig viel Zeit, sodass die 90. Spielminute langsam heranbrach. Der PSV belagerte noch einmal den gegnerischen Strafraum, Wolff zog von der Kante ab, am langen Pfosten sprang Geserick in die Kugel und köpfte sie zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz. Als die Verkündung der fälligen Nachspielzeit danach noch auf sich Warten ließ, verletzte sich ein Züsedomer so sehr, dass eine längere Behandlungsunterbrechung folgte. Als die reguläre Spielzeit nun bereits einige Minuten abgelaufen war, kündigte der Schiedsrichter noch eine restliche Spieldauer von neun Minuten an. In dieser warfen die Pelsiner alles nach vorn, der Ausgleich wollte trotz guter Chancen jedoch nicht fallen. Es folgten zudem weitere strittige Szenen im Züsedomer Strafraum, als Geserick deutlich abgeräumt wurde oder ein Gäste-Verteidiger das Spielgerät klar mit der Hand spielte, blieb die Pfeife der Spielleitung jeweils stumm. Als dann bereits die 14. Minute der Nachspielzeit lief, gab es noch eine Ecke für den PSV. Teske brachte diese vor das Züsedomer Gehäuse, wo Geserick am höchsten stieg und erneut per Kopf einnetzte! Nach dem anschließenden Jubelsturm beendete Schiedsrichter Holger Muchow die Partie.

Der PSV behält nach einer verrückten Partie völlig verdient einen Punkt zu Hause und überzeugte erneut mit einer starken Moral. Der Ausgleich in der 14. Minute der Nachspielzeit fühlt sich wie ein Sieg an. Mit diesem Gefühl geht es am kommenden Samstag ins Auswärtsspiel beim SV Pommern Pasewalk.

Pelsiner SV - SV Züsedom 48 2:2 (0:1)

Tore: 0:1 Kuschel (12.), 0:2 Fielitz (72.), 1:2 Geserick (90.), 2:2 Geserick (90.+14)

So spielte der PSV: Steffenhagen - Fischer, Dützmann, Teske, Uteß - Hirsch (84. Abdullahi), Netz © - Fousseni (46. Christen), Wolframm (67. Wolff), Mohammad - Geserick

Auf der Bank: Schumacher (ETW), Möller, Engler