Nach zwei Siegen in den ersten Rückrundenpartien vor der Winterpause (7:1 gegen Viereck, 2:1 in Blesewitz) folgte eine bescheidene Vorbereitung auf die restliche Saison. So gingen die Pelsiner zunächst etwas verunsichert in die erste Partie des neuen Kalenderjahres. Doch nach überstandenem Anfangsdruck des SV Pommern Pasewalk riss der PSV die Partie komplett an sich. Man stand defensiv sehr solide und ließ kaum Gefahr der Gastgeber zu. Nach vorn traute man sich nach und nach mehr zu und erarbeitete sich so erste Tormöglichkeiten. Die erste vergab Lars Herkules nach feinem Zuspiel von Steffen Krüger, doch statt direkt Richtung Tor zu ziehen, machte er einen Haken vor dem Gegner und suchte erst dann den Abschluss, welcher von den Pommern geklärt werden konnte. Den Bann brach dann ausgerechnet ein Defensivakteur: Paul Gerth schlich sich in den Strafraum der Pasewalker, kontrollierte den Ball und schloss kompromisslos aus ca. acht Metern aufs kurze Eck ab - 0:1, Gerths erste Pflichtspieltreffer (28.)! In der Folge traten die Pelsiner souverän auf und setzten immer wieder Nadelstiche. Der nach einem Kreuzbandriss endlich wieder genesene Dennis Reinke zog auf knapp 25 Metern einfach mal, den Schuss lenkte Pasewalks Torhüter gerade noch zur Ecke. Gar aus gut 35 Metern probierte es Marcel Christen mit einem Freistoß aus zentraler Position, der Versuch rauschte allerdings denkbar knapp über den Querbalken. Auch Maximilian Heinrich hatte in einem ersten Startelfeinsatz für den PSV eine riesige Chance zum 2:0, sein Versuch im Fünfmeterraum wurde jedoch gerade noch abgeblockt. So ging es „nur“ mit einem 1:0 für die Gäste in die Halbzeitpause.
Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten dann die Pommern aus der Kürassierstadt. Eine äußerst ärgerliche Schiedsrichterentscheidung brachte die Gastgeber dann erst richtig zurück in die Partie. Eine Flanke auf den langen Pfosten nahm der Pasewalker deutlich mit dem Unterarm, was der Unparteiische fälschlicherweise nicht ahndete, Sekunden darauf bringt Geserick seinen Gegenspieler in der verbotenen Zone zu Boden, was einen Foulelfmeter nach sich zog. Diesen verwandelte Michel Albrecht sicher zum Ausgleich, was für die Pelsiner ein echter Bruch im Spiel bedeutete. Pommern fortan griffiger und entschlossener in den Zweikämpfen, drängte nun auf das Führungstor. Eine umstrittene Freistoßentscheidung auf der rechten Seite ließen die Pelsiner Gemüter noch mehr zur Verzweiflung bringen. Diese Standardsituation konnten die Gäste nicht entschieden genug klären, woraufhin eine Direktabnahme von Albrecht in die Maschen flog - 2:1 (58.). Diesen Schock mussten die Akteure des PSV erst einmal verdauen, nach vorn kamen sie nun nicht mehr. Knapp zehn Minuten später dann die vermeintliche Vorentscheidung: Christen verspringt die Kugel an der Mittellinie, Pommern schaltet schnell und schickt Albrecht in die Spur, welcher seinen Hattrick vollendet und das 3:1 erzielt (67.). Die Pelsiner wirkten ratlos, fassten in der Schlussphase noch einmal Mut. Ein weiterer Distanzschuss von Christen, der knapp am gegnerischen Tor vorbeiging entfachte neue Hoffnung, wodurch der PSV die Pasewalker nochmal unter Druck setzen konnte. Herkules steckte vorm Sechzehner fein durch auf den aufgerückten Michel Geserick, der legte das Spielgerät am Torhüter vorbei und kommt zu Fall - Schiedsrichter Kuhräuber entschied auf Strafstoß! Den glücklichen Elfmeter verwandelt Christen souverän zum Anschlusstreffer fünf Minuten vor Schluss. Jetzt waren die Pelsiner endgültig zurück im Match und drängten auf den Ausgleich. Nachdem Krüger mit einem Lupfer zunächst nur die Latte traf hatte Geserick in der letzten Minuten der Nachspielzeit mehr Glück: Nach Zuspiel von Christen war der torgefährliche Abwehrchef frei vor dem Pasewalker Keeper, behielt die Ruhe und schob den Ball unter dem Schlussmann durch zum umjubelten und verdienten 3:3-Ausgleichstreffer (90.+3).
Danach war Schluss und abschließend bleibt festzuhalten, dass es nach dem Spielverlauf zu einem gerechten Unentschieden gekommen ist. Nichts desto trotz hätten der PSV im ersten Durchgang mehr aus seinen Möglichkeiten rausholen müssen und wäre dann als Sieger heimgefahren. Trotzdem überwiegt die Freude über den Last-Minute-Punktgewinn. Kommenden Samstag empfangen die Pelsiner des TSV Blau-Weiß Leopoldshagen.
Tore: 0:1 Gerth (28.), 1:1 Albrecht (51./FE), 2:1 Albrecht (58.), 3:1 Albrecht (67.), 3:2 Christen (85./FE), 3:3 Geserick (90.+3)
So spielte der PSV: Benschus - Gerth, Geserick, Möller (51. Meier) - Christen, Reinke (75. Klank) - Fischer, Krüger, Müller - Herkules, Heinrich
Auf der Bank: Lüdemann (ETW), Engler, Dützmann