Aufgrund des längerfristigen Ausfalls von Michel Geserick in der Abwehr musste Trainer Andreas Gerth nach der Wintervorbereitung nunmehr die Defensive seiner Mannschaft umbauen, trotzdem stand man im ersten Durchgang beim Pasewalker FV II äußerst sicher und ließ wenig zwingende Chancen zu. Die Gastgeber hatten in Halbzeit eins zwar mehr vom Spiel, konnten sich jedoch nur selten gefährlich vor den Kasten von Torhüter Patrick Benschus spielen. Gerade mit der robusteren Spielweise des PSV hatten die Kürassierstädter zunächst ihre Probleme, ehe sie sich selbst dieser Spielweise anpassten. Leider war beim Schiedsrichter bereits hier keine klare Linie zu erkennen und ließ Dinge auf der einen Seite laufen, welche er auf der anderen Seite wiederum abpfiff. Mal wurde ein einfaches Zupfen direkt mit einer Verwarnung geahndet, ein anderes Mal wurde es bei einem Foulspiel, ohne Aussicht auf den Ball, bei einer Ermahnung belassen. Eine Aktion kurz vor der Pause wurde dann jedoch richtigerweise mit der Roten Karte für einen Pasewalker Spieler geahndet: Pelsins Nico Wolframm bedrängt seinen Gegenspieler beim Abschluss von der linken Seite, woraufhin dieser ihm grundlos auf die Brust schlägt – der Platzverweis für diese Tätlichkeit war alternativlos.
Aus der Überzahl konnten die Pelsiner jedoch kein Kapital schlagen, denn nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff jubelten erstmals die Gastgeber. Eine harmlose Ecke köpft Winter-Neuzugang Sven Kosanke am langen Pfosten genau an die Mitte der Strafraumgrenze, wo Pasewalks Pasewalks Rittner das Spielgerät völlig frei direkt in die Maschen schießt (48.). Doch der PSV ließ sich nicht beirren und hatte wenig später direkt die große Chance zum Ausgleich: Steffen Krüger ist nach einem langen Freistoß von Sebastian Teske frei im Strafraum, bekommt mit linken Fuß jedoch nicht genug Druck auf die Kugel, um den PFV-Torhüter zu überwinden. Pasewalk überließ den Gästen in Unterzahl nunmehr das Spiel, doch dem PSV fehlte in der Offensive die letzte Durchschlagskraft. So bekam die Pasewalker Landesliga-Reserve auch Möglichkeiten zum Kontern. Über die linke Seite blieb harter Ellenbogen-Einsatz des PFV-Kapitäns gegen Diedrich ungeahndet, auch ein klares Stoßen gegen den heranstürmenden Teske ließ Schiedsrichter Biermann laufen und den anschließenden Querpass verwandelt Hanf zum 2:0, während Teske angeschlagen am Boden blieb (77.). So gingen die Pelsiner mit viel Wut im Bauch in die Schlussphase und konnten nur wenige Minuten später den Anschluss wieder herstellen: Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld von Marcel Christen köpften Krüger aus 12 Metern ins Tor (81.). Doch die aufkommende Hoffnung war nur von kurzer Dauer, denn Christen spielt einen haarsträubenden Fehlpass im Spielaufbau, was der Pasewalker Rittner eiskalt mit einem Abschluss ins lange Eck zum 3:1 bestraft (84.). Die Pelsiner gaben jedoch weiterhin nicht auf und drängten auf den nächsten Treffer. An der linken Strafraumseite bekommt der eingewechselte Herkules die nächste Möglichkeit, legt nochmal quer zu Krüger, der nur die Latte trifft. Hannes Gerth erobert nochmal den Ball, wird jedoch von Hinten gestoßen und der Unparteiische zeigt auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelt Christen sicher rechts unten zum erneuten Anschlusstreffer (90.+2). In der Folge warf der PSV nochmal alles nach vorn, zum Punktgewinn reichte es am Ende jedoch nicht mehr.
Kämpferisch kann man der Mannschaft um Kapitän Stefan Wolff nach diesem Spiel keinen Vorwurf machen, in der Offensive war das jedoch über die gesamte Partie gesehen zu wenig zwei einfache Fehler wurden in der sonst starken Defensive eiskalt bestraft. Der Spitzenreiter baut seinen Vorsprung auf den PSV nun mit sechs Punkten aus. Am kommenden Wochenende empfangen die Pelsiner den Tabellenletzten, den SV Züsedom in Stretense.
Tore: 1:0 Rittner (48.), 2:0 Hanf (77.), 2:1 Krüger (81.), 3:1 Rittner (84.), 3:2 Christen (90.+2)
So spielte der PSV: Benschus - Müller, P. Gerth, Diedrich (82. Wegner) - Teske, Christen - Kosanke (85. Herkules), Wolff ©, Krüger, Wolframm - H. Gerth
Auf der Bank: Engler